Mittwoch, 11. März 2009

Man schließt die Augen der Toten behutsam; nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.

Jean Cocteau (1889 – 1963)
Französischer Dichter. Filmregisseur, Choreograph und Maler

In stillem Gedenken der Todesopfer von Wendlingen.
Nach Erfurt hat man uns versprochen nie wieder, hat aber im Stillen Amoklaufnotfallpläne an Schulen erarbeitet. Schon beim Lesen und Üben laufen mir kalte Schauer über den Rücken.
Denn die Kugel, wenn sie für dich bestimmt ist, wirst du nicht hören.
Es hat sich und wird sich so schnell nichts ändern. Leider.
Und solange Schüler und Schülerinnen aufeinander losgehen, sich gegenseitig beleidigen und mobben, ohne ernsthafte Konsequenzen für die Täter, werden immer wieder aus gepeinigten Opfern neue Täter. Und auch wenn ein Herr Bohlen das Beleidigen salonfähig gemacht hat, sollte man sich fragen: WO ist die Grenze? Wie viel kann ein Jugendlicher ertragen?
Ich weiß nicht, was den Amokläufer dazu gebracht hat zu einer Tatwaffe zu greifen und um sich zu schießen. Aber ich bin mir sicher, es gab im Vorfeld eine lange Geschichte, eine die zwar banal klingt, die ihn aber selbst im Inneren seiner Seele zerrissen hat.
Lasst das Mobben und Fertigmachen. Es führt ins Nichts. Es hinterlässt bei den Eltern und Angehörigen der Opfer Trauer und Wut, es hinterlässt auch bei den Eltern des Täters tiefes Leid.

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